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Themenmonat: Mobilität
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Themenmonat: Mobilität
Mobilität ist weit mehr als nur die Fähigkeit von A nach B zu gelangen. Sie bedeutet auch im Kleinen Unabhängigkeit, Freiheit und ein grosses Stück Lebensqualität.
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Drei Podcasts für finally produziert zusammen mit der Age-Stiftung
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Drei Podcasts für finally produziert zusammen mit der Age-Stiftung
Drei Podcasts für finally produziert zusammen mit der Age-Stiftung Der finally-Podcast vertieft die Vision von Bitten Stetter und ihrem Team. Entstanden sind drei Folgen. Bitten Stetter: «Die frühe Konfrontation mit dem Tod hat mich sensibilisiert» Bitten Stetter: «Die Designs sollen mit uns altern» Bitten Stetter: «Jedes Sterben ist einzigartig»
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Laudatio an Bitten Stetter am iphiGenia Gender Design Award Evolution 2023
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Laudatio an Bitten Stetter am iphiGenia Gender Design Award Evolution 2023
Genderdesign bedeutet dort hinzuschauen, wo es unangenehm sein kann, wo alte Strukturen und Muster beobachtet und gebrochen werden. Hier werden neue Ansätze entwickelt, die die Situation aller Beteiligten verbessern soll. Ich sitze neben dem Bett. Darin der Mensch, der mir beigebracht hat, die Schuhe zu binden, gezeigt hat, dass bei Rot über die Ampel zu gehen nur dann ok ist, wenn wirklich kein Auto zu sehen ist. Dieser Mensch hatte einen Plan, dieser Mensch konnte Antworten geben. Ich sitze neben dem Bett. Ich sitze hier und ich weiß nicht, was ich tun soll. Warten. Hoffen und gleichzeitig wissen, dass das Hoffen sich hier nicht lohnt. Es drückt, es zieht, ich bin überfordert. Ich würde so gerne … , aber ich weiß nicht wie. So oder so ähnlich kann es sich anfühlen, als Angehörige oder Bezugsperson bei einem Besuch auf der Hospizstation. So viel, wie mit dem Leben, der Geburt und dem Neuen, so wenig fokussieren wir eine andere Veränderung im Leben eines jeden Menschen: das Sterben. Bitten Stetter hat in ihrer partizipativen Feldforschung in palliativen Einrichtungen mit Patient:innen, Pflegenden, Angehörigen und Ärzt:innen gesprochen und Bedarfe sowie Lücken entdeckt, die sie mit ihrer Arbeit decken und schließen möchte. Wenn Menschen an Kraft verlieren und unter ärztlicher Begleitung sind, schrumpft ihr Erlebens- und Handlungsraum auf wenige Quadratmeter in einem begrenzten physischen Raum– ein Pflegebett, ein Nachttisch. Der Blick aus einem Fenster oder an die Decke rahmen dann häufig den visuellen Horizont von den Personen. Wer kümmert sich darum, worüber niemand reden mag? Wer offeriert Care? Wir wissen über den Gender Care Gap. Wir wissen von sozialem Druck und gesellschaftlichen Geschlechter-Rollenbildern. Was bedeutet das für die Versorgung von Menschen, die Anspruch auf eine spezialisierte Versorgung haben, wenn keine Aussicht mehr auf Heilung besteht? Diese wichtige Arbeit findet zu Hause, im Krankenhaus, in Pflegeheimen oder im Hospiz statt. Die von Bitten Stetter entwickelten Produkte bedienen sich der Analysen aus der Feldbeobachtung vor Ort und ignorieren dabei keine Geschlechtlichkeit, sondern greifen Bedarfe und Bedürfnisse nach ihrer Relevanz auf und münden dann in Produkten, die gendersensibel gestaltet sind: Der Care Cup, die Bettbox oder auch die Travel Wear sind mit ihrer Schlichtheit extrem nutzer:innenorientiert, zum Teil individualisierbar und vorallem mit den Rahmenbedingungen eines Aufenthalts in einer Palliativ-Station abgestimmt – dadurch versprechen sie eine hohe Inklusivität auch in dem Arbeitsalltag der Pflegenden vor Ort. Es geht um Berührung und Körperkontakt, der mit Hilfsmittel im wahrsten Sinne abgefedert wird, die räumliche Nähe zu persönlichen Gegenständen, die Autonomie und Wohnlichkeit beherbergen. Genauso wie die Möglichkeit eines Individualraumes, der Sichtschutz vor Krankenhausalltag und grellem Licht ermöglicht und mit seiner Stofflichkeit einen warmen und gemütlichen Rückzugsort schafft. Artefakte zur Einbindung persönlicher Erinnerungsstücke in der Architektur des Palliativraumes sind dabei individuell gestaltbar und auch Unterstützungsobjekte zur Begleitung in einem Gespräch mit Sterbenden sind im Angebot im menschenzentrierten Produktdesign bei „finally“. Diese Arbeitsweise und die Arbeitsergebnisse von Bitten Stetter ermöglichen ein erweitertes Denken zu den Themen Sterben und Tod und damit auch einen Perspektivwechsel, der für Designer:innen ein neues Handlungsfeld öffnet - finally. Aus Sicht der Jury gelingt es durch die Arbeiten von Bitten Stetter mit ihrem Label Final Studio einen multimodalen Ansatz mit Interventionen zu etablieren, in dem Wohlergehen, die Autonomie und die Selbstständigkeit von Menschen bei ihrer letzten Reise geschützt werden. Der iphiGenia Gender Design Award Evolution wird an etablierte oder junge Unternehmen, Agenturen oder andere Initiativen vergeben, die sich explizit für gendersensibles Design einsetzen und deren Arbeit eine ganzheitliche, überzeugende Herangehensweise an dieses Thema mit Exzellenz in Design und Ausführung verbindet. Wir freuen uns sehr, Bitten Stetter und ihr Team für die Arbeit „finally“ mit dem iphiGenia Gender Design Award in der Kategorie Evolution auszuzeichnen.
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Winner of Design Preis Schweiz 2023
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Winner of Design Preis Schweiz 2023
Mit viel Freude und Stolz haben wir im November den Design Preis Schweiz 2023 entgegengenommen. In einer Live-Preisverleihung durfte das Team von finally mit grosser Freude in der Kategorie ‹Inklusive Design› den Hauptpreis entgegennehmen. Wir sind glücklich und Stolz, dass sich die langjährige Arbeit mit diesem schweizweit renommierten Designpreis honoriert worden ist und das Potenzial und die Relevanz auch in der Schweizer Designwelt Anerkennung bekommt.
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Evelyne Gutknecht im Gespräch mit Bitten Stetter
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Evelyne Gutknecht im Gespräch mit Bitten Stetter
Was brauchen schwerkranke, oder sterbende Menschen, wenn sie bettlägerig sind? Was erleichtert ihnen den Alltag? Was gibt ihnen Würde? Warum Ästhetik bis zum Schluss wichtig ist. In der Podcastreihe «endlich leben - über die Endlichkeit der Lebenszeit» stellen sich Evelyne Gutknecht und Leonie Kaiser ihrer Endlichkeit und wollen in Gesprächen mit unterschiedlichen Personen herausfinden, was sie für das Leben bedeutet. Höre dir die Podcastfolge «Designerin fürs Sterbebett» mit Bitten Stetter an.https://endlich-leben-podcast.podigee.io/12-new-episode
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«Wir sind Natur»
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«Wir sind Natur»
Mit dabei war auch der Zürcher Künstler Tobias Gutmann, der mit seiner Live Performance «Facetten der Fragilität» unseren Turnarounder zu Unikaten verwandelt hat und mit seinen textlichen und gestalterischen Interpretationen zum Nachdenken über unsere eigene Verletzlichkeit angeregt hat. Die von ihm gestaltete Turnarounder haben wir in einer stillen Auktion versteigert. Die Hälfte des Erlöses aus der Auktion gehen an den Künstler selbst, die andere Hälfte kommt Gesundheitsinstitutionen zu Gute, die gerne mit finally Produkten arbeiten möchten, im Augenblick aber über keine finanziellen Mittel verfügen.
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Neueröffnung: das finally Care-Atelier in Zürich
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Neueröffnung: das finally Care-Atelier in Zürich
Wir sind überwältigt! Am 24. April 2024 eröffneten wir mit vielen Freund:innen, Supporter:innenn und Interessierten unser Care Atelier im Kreis 4. Ein herzliches Dankeschön an alle, die gekommen sind und dazu beigetragen haben, dass wir unsere Türen öffnen durften – insbesondere durch die Unterstützung des Migros Pionierfonds. Damit ist ein weiterer, wichtiger Schritt getan, unsere Produkte in der Gesellschaft erlebbar zu machen und zum Diskurs über die Facetten der Fragilität wie Krankheit und Sterben einzuladen.
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Ein Blick hinter die Kulissen: SRF besucht das Care Atelier und das Spital Uster
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Ein Blick hinter die Kulissen: SRF besucht das Care Atelier und das Spital Uster
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) gewährt in seinem Beitrag vom 26. April 2024 Einblicke in zwei unterschiedliche Welten von finally: Einerseits das pulsierende Care Atelier während seiner Eröffnungsfeier, durchleuchtet durch die vielfältigen Stimmen der Anwesenden, und andererseits die Perspektive der Pflegekräfte im Spital Uster und ihren alltäglichen Umgang mit finally Produkten. Die Besucher:innen des Care Ateliers entdecken finally aus verschiedenen Blickwinkeln und erleben unsere Produkte auf individuelle Weise. Palliativpflegefachleute, Hebammen, Leiter:innen von Alterszentren sowie neugierige Bewohner:innen des Quartiers teilen ihre Gedanken zu Produkten wie dem Pullover mit der Aufschrift «bin fragil» oder dem «Turnarounder». Diese Care-Produkte können sowohl im aktiven Leben als auch während eines Aufenthalts im Spital begleiten. Im Spital Uster nutzen Pflegende und das medizinische Personal täglich Produkte von finally und teilen ihre Erfahrungen aus erster Hand. Sie erlauben einen Einblick in ihren Alltag und erzählen beispielsweise, wie aus Champagner Eisbonbons entstehen können. Den Beitrag sowie den Artikel auf der Webseite von SRF findest Du hier.
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Uniformen des Kranken
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Uniformen des Kranken
Jedes Kleidungsstück basiert auf (Körper-)vorstellungen, die durch gesellschaftliche Moden, moralische Werteperspektiven wie auch medizinische und gesundheitspolitische Überlegungen geprägt sind. Menschen werden durch Kleider geformt. Mit Kleidung können wir spielen und selbstbestimmt wählen, ob wir Botschaften über Körper, Geist und Lebensstil zeigen oder verdecken möchten. Kleidung ist somit nie nicht-designt und kann auch «nicht nicht-kommunizieren». Wird ein Mensch zu bestimmter Kleidung gezwungen, etwa im Dienst (Militär, Pflege) oder in fragilen Umständen wie bei Krankheit, kann dies verändernd auf das Selbstverständnis einwirken. Dies kann durchaus erwünscht sein, aber auch zu Konflikten führen, die wir im Extremfall als «vestimentäre Übergriffe» wahrnehmen können. In Settings, wo das Tragen spezifischer Kleidung nicht autonom und selbstbestimmt, sondern der Rationalität des Kontextes geschuldet ist, wie im Falle eines Krankenhaus-Aufenthalts, können die psychologischen Kosten hoch sein, da die wechselseitigen Relationen (Kleid, Mensch, Gruppe, Kontext) zu Entfremdung führen können. Das Tragen von Kleidung bleibt daher nie folgenlos. Das Pflegehemd bildet hier keine Ausnahme. Es sendet wie alle körpernahen Textilien Botschaften, auch wenn es vor allem unter gesundheitspolitischen und funktionsorientierten Vorstellungen kreiert, produziert und vermarktet wird. Auf der Website von pflegeoverall24.de (20219 wird ein Modell beispielsweise wie folgt beschrieben: «Durch das offene Rückenteil mit praktischen Bindeverschlüssen im Nacken- und Hüftbereich wird Pflegezeit eingespart und Arbeitsabläufe in der Pflege enorm vereinfacht.» Klar im Vordergrund stehen Vorteile wie «schnelles An- und Ausziehen ohne Aufsetzen des Patienten» (ebd.). Der funktionale Anspruch wendet sich dabei, anders als bei anderen Kleidern, nicht an die Träger*in des Kleidungsstückes, sondern an eine andere Nutzergruppe: die Pflegenden oder an dritte Care-Personen. Dieser veränderte Fokus wird in der Uniformität des Designs und in der Funktionsgestaltung des Pflegehemdes sichtbar, so dass wir das vestimentäre Objekt auch als Uniform des Kranken ansehen können, welches nicht zwingend „nur“ der Träger:in dient. Während dienstliche Uniformen wie die weissen Überkleider der Ärzt:innen Identifikationsangebote und Zugehörigkeit offerieren, bietet die Uniform des Kranken dies nur bedingt. Auch sozialen Status kann ein Pflegehemd nicht vermitteln. Im Kontext von Palliative Care, wo Heilung nicht im Zentrum steht, scheint dies besonders relevant. Anders als bei akuten Krankheiten und kurzfristigen medizinischen Interventionen, zwingt die Irreversibilität der Krankheit und die daraus resultierende Pflegebedürftigkeit Menschen dazu, ihre brüchigen Körperidentitäten neu zu gestalten. Das Re-Design des vulnerablen Selbst hat wie der Begriff Palliative Care materiale Dimensionen, denn als vestimentäre Metapher verweist das «Pallium» (lat.) auf einen mantelähnlichen Umhang, der sich im Sinne des Care- Begriffs fürsorglich um schwerkranke Körper und brüchige Identitäten legt (oder legen soll). Ob die globale Krankenuniform als schützendes oder verletzendes care apparel verstanden werden kann, ist dabei eine Frage, die sich sicherlich nicht pauschal und allgemeingültig beantworten lässt. Schliesslich leben wir in einer hyperindividuellen Welt, in dem jeder Mensch nicht nur individuell sein Leben lebt, sondern ebenso sehr individuell erkrankt und am Ende seiner Tage das Leben sehr individuell verlässt. Um so wichtiger erscheint es sich im Wandel der Zeit und des Gesundheitssystems über persönliche und institutionelle Care-Textilien Gedanken zu machen, da hautsinnliche erfahrbare Textilien nicht nur unsere Körper umhüllen, berühren, camouflieren, und schützen, sondern auch Aussagen über unser individuelles , wie auch gesellschaftliches Wertesystem treffen. Care-Textilien treten also nicht nur in den Austausch mit uns selbst, sondern auch in den Austausch mit anderen. Damit evozieren auch diese spezifischen Kleidungsstücke bestimmte Handlungen und Nicht-Handlungen und geben, wie jede andere Mode auch, wichtige Informationen non-verbal Preis. Dies können wir nicht vermeiden, ganz gleich in welcher Lebenssituation wir uns befinden, ganzgleich ob wir unsere Identitäten durch Alltagskleidung, Berufsbekleidung Fest- oder Krankenkleidung konstruieren, ganz gleich ob wir stehen, gehen, tanzen oder in Spitalbetten liegen. Footnote: Dieser Textausschnitt stammt in grossen Teilen aus dem Buchbeitrag „Das letzte Hemd hat (noch) keine Taschen. Eine design-anthropologische Untersuchung des Patientenhemdes von Bitten Stetter,“ erschienen in der Buchpublikation „Kontext Sterben“ herausgeben von Corina Caduff, Francis Müller, Eva Soom Ammann und veröffentlicht bei Scheiddegger & Spiess , Zürich 2022.
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